Vorsorgeuntersuchung Prostatakrebs

Früherkennung: MRT unterstützte Fusionsbiopsie der Prostata

Der Prostatakrebs ist in der westlichen Welt der häufigste Krebs des Mannes. Allein in Deutschland erkranken pro Jahr ca. 70.000 Männer an dieser Erkrankung, 15.000 versterben. Aus diesem Grund ist die frühzeitige Erkennung wichtig, um den Patienten rechtzeitig und zielgerichtet zu behandeln.
Die Diagnose ist unter anderem durch ein Magnet-Resonanztomographie (MRT) möglich. Mit diesem Verfahren steht uns eine Bildgebung zur Verfgung, die sehr wichtige Zusatzinfomationen liefern kann. Im ersten Schritt der Früherkennung wird das sogenannte prostataspezifische Antigen (PSA) bestimt. Dauerhaft erhöhte Werte können ein Anzeichen für einen Prostatakrebs sein.

Bei Vorliegen eines Verdachts auf einen Prostatakrebs erfolgt in der Regel eine Ultraschallgesteuerte Biopsie der Prostata mit Entnahme von 10-12 Proben. Auch wenn in dem Probenmaterial kein Prostatakrebs nachweisbar ist, kann es sein, dass trotzdem eine Tumor vorliegt, der jedoch von der Prostatabiopsie nicht erfasst wurde. Sollte der PSA-Wert weiter steigen oder sich ein auffälliger Tastbefund ergeben, kommt die MRT-Untersuchung der Prostata zum Einsatz. Durch dieses spezielle Verfahren kann ein erfahrener Radiologe krebsverdächtige Strukturen erkennen, die anschließend durch eine Fusionsbiopsie gezielt punktiert werden kann.

Die Fusionbiopsie ist ein Verfahren, bei dem die MRT-Bilder der Prostata mit dem Ultraschall kombiniert, sozusagen „fusioniert“ werden. Dabei arbeitet der Urologe mit dem Radiologen Hand in Hand. Zuerst kennzeichnet der Radiologe die verdächtigen Bezirke digital bevor sie anschließend auf das Ultraschallbild übertragen werden, so dass der Urologe ganz gezielt eine Probe aus diesem Bereich entnehmen kann. Anschließend wird in gleicher Sitzung noch eine leitliniengerechte 12-fach Biopsie durchgeführt. Die Proben werden transrektal (durch den After) nach vorheriger lokaler Betäubung der Prostata entnommen. Alle Probeentnahmen werden von uns statistisch erfasst und regelmäßig ausgewertet um die Qualität auf höchsten Standard zu gewährleisten. Wir führen dieses Verfahren als eine der ersten Praxen in OWL in enger Kooperation mit der Praxis Röntgen Paderborn durch.

Für den Patienten bedeutet die Fusionsbiopsie, dass der Urologe eine viel klarere Aussage treffen kann, ob wirklich ein Prostatakrebs vorhanden ist und welche Therapie sich ggf. eignet. Bis heute wurden in der Zusammenarbeit der beiden Praxen mehr als 600 Fusionsbiopsien durchgeführt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum der Universität Heidelberg wird die Behandlungsqualität regelmäßig überprüft und ausgewertet.